
Friede diesem Haus – Shalom – peace, Oida!
- On 5. Juli 2016
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- Aufbruch, Barmherzigkeit, Couchsurfing, Ernte, Friede, Sendung, Stil, Vielfalt
HEUTE in nurmehr drei Wochen startet der Weltjugendtag in Krakau: mit Österreichertreffen und Eröffnungsmesse! Die ersten Packlisten werden bereits geschrieben… Das Evangelium mit dem wir am Sonntag in diese Woche gestartet sind (aus Lk 10), hat passenderweise mit Aufbruch zu tun – bzw. mit dem Ausgesandt-Sein. Drei Worte daraus für euren persönlichen Weg nach Krakau.
„In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“ (Lk 10,1-2)
„…und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte“ – da drängt es einen zu rufen: Ja!! Wenn ihr vorausgeht nach Krakau, bereitet dem Herrn den Weg! (Mt 3,1). Bereitet eure Herzen! Denn dass ER beim Weltjugendtag bei uns anklopfen will, um uns zu segnen und zu beschenken…. there’s no doubt about it!
Überlegt euch vielleicht ein, zwei Ideen, wie ihr euch auf die WJT-Woche einnorden könnt, tauscht euch untereinander dazu aus (… „und sandte sie zu zweit“…). Der Herr wird nicht zimperlich sein, seine „two cents“ dazuzugeben, ganz im Gegenteil!
Auch die Zahl 72 verdient einen kleinen Exkurs: Mit Blick auf Gen 10 oder Schriften des Hl. Irenäus sehen einige Exegeten darin keine zufällige Größe, sondern eine Anspielung auf die Gesamtheit der Sprachen und Völker – ein Symbolgehalt, der sich für die „72“ auch in der Zahlenmystik findet, als Zahl der Größe und der Vielfalt.
Ein schöner Gedanke gerade vor dem Weltjugendtag: Die Freude am Evangelium und die Freude durch das Evangelium („Evangelii Gaudium„) soll durch die Verkündigung in Worten und durch einen Lebensstil der Barmherzigkeit* die Menschen aus allen Himmelsrichtungen und in allen Himmelsrichtungen erreichen!
„Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!“ (Lk 10,5)
In Krakau und auf dem Weg dahin werden unzählige von uns Pilgern in Familien aufgenommen, in Pfarren oder Schulen, fast ein bisschen christliches Couchsurfing. Auch Österreich gibt unter dem Motto #On the road to mercy tausenden Pilgern Rast auf ihrem Weg. Welches Geschenk, so viele offene Türen und Herzen anzutreffen! Es kann zum Abenteuer werden, das ganz bewusst und mit Staunen zu empfangen. Aber auch unser Kommen ist ein Geschenk für die Gastgeber. Sein wir Licht und Salz! Was wäre, wenn wir alle unsere Gastgeber an der Türschwelle genau mit diesen Worten begrüßten, strahlend und aus vollem Herzen? – Friede diesem Haus!
„Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.“ (Lk 10,9)
Ja, schon auf dem Hinweg sind wir ausgesandt: Den Rucksack des Nächsten ein (oder auch zwei) Meilen weit mitzutragen – die Neuen in der Gruppe bewusst einzubinden, auch wenn es die Clique durcheinanderbringt – Blasenpflaster und Schoki zu teilen – sich ein paar Minuten zu einem Obdachlosen zu setzen und Zeit zu schenken, ihm vielleicht dein Gebet und deine letzte Semmel anzubieten – um Verzeihung zu bitten für eine scharfe Bemerkung die vielleicht verletzt hat – unterwegs einen wilden Blumenstrauß zu pflücken, für jemanden, der Ermunterung braucht…
Die Menschen, denen ihr begegnet, können durch euere Art, durch winzige Gesten, die aber von Herzen kommen, die Botschaft der Liebe empfangen: Du bist nicht allein! Christus schenkt Hoffnung und Leben – ich will versuchen, Seine Liebe zu Dir erfahrbar zu machen. Und auch wenn ich dafür oft zu schwach bin: Er ist Dir immer nahe – du kannst Ihm trauen.
Remember 72 – die Ernte ist groß!
*“E’ bene, infatti, non dimenticare mai che la misericordia non è una parola astratta, ma è uno stile di vita: una persona può essere misericordiosa o può essere non misericordiosa; è uno stile di vita. Io scelgo di vivere come misericordioso o scelgo di vivere come non misericordioso.“ (Papst Franziskus in seiner Ansprache bei der letzten Generalaudienz vor dem Weltjugendtag)
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