
Selig die Verfolgten
- On 1. Juni 2016
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- Franz Scharl, Selig, Seligpreisungen, Verfolgt, Verfolgte, Weihbischof
Liebe Jugendliche,
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um Meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.“ (Mt 5,10‑12)
Wer sagt das?
Nicht irgendwer, sondern JESUS. (Für mich ist es wichtig zu wissen, wer spricht, nicht nur was gesagt, geschrieben, gezeigt,… wird. Denn: geschrieben, gemailt, gepostet, getwittert,… wird inzwischen unübersehbar viel. Angesichts dieser Tsunami-Welle an Worten, Informationen, Bildern, Filmen,… ist es wichtiger denn je zu unterscheiden, wer hier spricht, … Wer spricht verlässlich? Ist der/die Sprecher-in zuverlässig? Wird hier viel Schaum geschlagen? Wie sieht es mit dem Leben des Sprechers, der Sprecherin aus? Ist es glaubwürdig? D.h. stimmen Wort, Tat und Lebensstil (in etwa) überein? Ist es motivierend? Wohin führt es mich? …)
Zu wem spricht JESUS so?
Damals sprach er zu Seinen Jüngern, die zu IHM herantraten. Und heute? Heute spricht ER zu mir, zu uns, wenn wir zu IHM hinzutreten.
Was sagt nun JESUS?
Ich lese nicht, dass wir immensen Spaß haben werden, wenn wir verfolgt werden. Ich lese auch nicht von Seligkeiten, wenn es Verfolgung wegen Verbrechen oder anderem Bösen gibt.
Die Seligkeit, die bleibende Freude, d.h. die in unserer Zeit jetzt startende und von G“TT her geschenkte ewige Freude ist das, was uns erfahrbar werden soll, nicht nur kurzfristiges Strohfeuer-Feeling.
Die Seligpreisungen werden im YOUCAT angemessen mit Prioritäten-Liste JESU übersetzt (vgl. YOUCAT 284).
In den oben zitierten letzten Seligpreisungen geht es um Verfolgung, allerdings aus verschiedenen Gründen, die miteinander verknüpfbar sind. Einerseits wird die Verfolgung um der Gerechtigkeit willen genannt (8. Seligpreisung), andererseits ist von der Verfolgung um JESU willen die Rede (9. Seligpreisung).
Eine schwierige Frage: Was ist nun mit Gerechtigkeit gemeint?
Gemäß der Tugendlehre (vgl. KKK 1807 & 1836; vgl. auch YOUCAT 302) besteht Gerechtigkeit darin, jedem das Seine zu geben: G“TT unsere Liebe und Verehrung, und dem jeweiligen Menschen, das, was er/sie braucht, aber auch was untereinander ausgleichend vonnöten ist.
Die Gerechtigkeit (G“TTES) besteht nach JESUS (in Johannes 16,10) darin, dass ER zum VATER geht und wir IHN nicht mehr sehen. Ich versuche zu übersetzen: JESUS hat den Auftrag G“TTES Seines VATERS auf Erden erfüllt und thront zur Rechten Seines VATERS. Die Endzeit ist damit ausgefüllt, dass Seine Feinde nacheinander kapitulieren müssen. Dieses Kapitulieren der Feinde JESU scheint aber nicht ohne Verfolgung der Glieder am Leibe CHRISTI (Kirche) vor sich gehen zu können. Studieren wir dazu Kirchen- und Weltgeschichte. Ja, z.Zt. befinden wir uns offensichtlich sogar in der Zeit der mengenmäßig größten Christ-inn-en-Verfolgung.
Neben der Verfolgung um JESU willen, werden in den Seligpreisungen auch noch das Beschimpft- und das Verleumdetwerden genannt. Vielleicht haben wir das auch schon ein wenig oder ein wenig mehr erfahren?!
Was können wir tun, um in der Spur dieser obigen Seligpreisungen unterwegs zu sein?
- Uns für Gerechtigkeit in der Familie, in der Schule, an der Universität, am Arbeitsplatz, in den Kirchen,… einsetzen: einzeln, aber auch miteinander verbunden.
- G“TT unsere Liebe und Verehrung zeigen. Wie? Auf JESUS CHRISTUS, den SOHN G“TTES, aktiv vertrauen lernen, z. B. im persönlichen Gebet, im Bibellesen (allein & im Austausch untereinander), in der Anbetung, im Dienst vor G“TT mit und an den Nächsten.
- Für die um JESU willen Beschimpften, Verleumdeten und Verfolgten beten; ebenso für die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten. Mit ihnen – wenn möglich – kommunizieren.
- Für die gerade Genannten auch fasten.
- Sich genauer informieren, wie ich/wir, diesen Menschen bzw. Gläubigen helfen kann/können: z.B. Kirche in Not; Christian Solidarity International; Open Doors; …
- Etwas für diese Menschen/Gläubigen tun: z.B. ein überschaubares Projekt starten.
- Sich an einem Solidaritäts-Marsch für Verfolgte beteiligen.
- Sich vom Beispiel gerechter Menschen bzw. drangsalierter Christ-inn-en inspirieren lassen, und den eigenen Glauben durch Bibel, YOUCAT, Studien, Projekte,… vertiefen. Sehr hilfreich geschieht das sicher vernetzt.
Weihbischof Franz Scharl
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