
Sr. Faustyna – Patronin des WJT 2016
- On 2. Februar 2016
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Sr. Faustyna – sie selbst als Jugendliche und ihre Berufung zur Heiligkeit
Schwester Faustina wurde am 25. August 1905 unter dem Mädchennamen Helena Kowalska als drittes von 10 Kindern in einem Dorf namens Glogowiec bei Lódz in Polen geboren. Ihre Eltern waren fromme, aber arme Bauern. Bereits als Kind waren tätige Nächstenliebe, Gehorsam und Bescheidenheit für sie charakteristisch. Außerdem betete sie gerne und oft. So verspürte sie bereits im Alter von sieben Jahren eine Berufung zu einem gottgeweihten Leben.
Die Schule besuchte sie nur drei unvollständige Jahre lang, denn, als sie 16 war, verließ sie zugleich mit ihrem Elternhaus auch die Schule, um für eine reiche Familie als Dienstmagd zu arbeiten. Auf diesem Wege konnte sie ihren Unterhalt verdienen, sowie ihre Eltern unterstützen.
Helena konnte ihrem inneren Ruf zum geweihten Leben also nicht sofort nachgehen. Das lag auch daran, dass ihre Eltern dagegen waren. Vor allem deswegen, weil sich der Vater nicht in der Lage sah, sich das damals notwendige Geld, die Aussteuer, für den Ordenseintritt leisten zu können. So blieb ihr nichts anderes übrig, als ihren inneren Ruf zu unterdrücken und es vorerst mit einem „weltlichen Leben“ zu versuchen.
Gerade auf einem Ball hatte sie allerdings ein einschneidendes inneres Erlebnis. Sie sah plötzlich den leidenden, mit Wunden bedeckten Jesus neben sich auf der Tanzfläche stehen und dieser redete zu ihr. Dieses Ereignis stellt den Wendepunkt in ihrer Berufungsgeschichte dar: Sie war davon zutiefst erschüttert, stahl sich vom Ball davon und ging in eine Kirche, wo sie sich vor dem Tabernakel zu Boden warf. Sie flehte Gott an, er möge sie wissen lassen, was sie nun tun solle. Da wurde ihr im Herzen klar, dass sie nach Warschau fahren und dort in ein Kloster eintreten soll.
Sie folgte ohne zu zögern dieser innerlich empfangenen Weisung, quittierte ihre Stelle als Dienstmagd und ging nach Warschau. Dort musste sie allerdings vorerst eine neue Arbeit annehmen, um sich die Aussteuer für den Eintritt in das Ordensleben leisten zu können. Außerdem hatte sie einige Schwierigkeiten einen Orden zu finden, der sie aufnimmt. Schließlich fand sie kurz vor ihrem 20. Geburtstag Aufnahme bei den Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit. Dort erhielt sie ihren Ordensnamen Schwester Maria Faustina. Sie hatte viele mystische Erfahrungen, wie etwa Visionen von Himmel und Hölle, sowie Erscheinungen von Jesus, Maria, Engeln und Heiligen. Sie brüstete sich allerdings nie damit, sondern blieb bescheiden. Auch sah sie darin nicht den Gipfel der Heiligkeit, wie sie in ihrem Tagebuch schreibt:
„Weder Gnaden, noch Eingebungen, noch Entzückungen wie auch andere verliehene Gaben machen die Seele vollkommen, sondern nur die innere Vereinigung meiner Seele mit Gott. Die Gaben sind lediglich Schmuck für die Seele, doch bilden sie weder ihren Inhalt noch die Vollkommenheit. Meine Heiligkeit und Vollkommenheit beruht auf der engen Vereinigung meines Willens mit dem Willen Gottes(TB 1107)“. Ihre Berufung zur Heiligkeit verstand sie dementsprechend zugleich als Ruf zur eifrigen und treuen Erfüllung ihrer Pflichten sowie zu einer heiteren, natürlichen, selbstlosen Liebe für ihre Mitmenschen.
Christian Eder
Mehr Infos und Bilder findest du hier: www.krakow2016.com
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