The Importance of Prayer. – Eine Anekdote
- On 24. Juli 2016
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- PGG Youth Ministry
Schon von kleinauf wurde ich erzogen in meine Pläne für mich und in alldem was ich tue und was ich entscheide, in wirklich jedem Belang, Gott um Entscheidungskraft aufzusuchen und Ihn zu konsultieren. So wurde das Gebet für mich in schlechten Zeiten zum Instrument der Rücksprache bei schweren Entscheidungen, zur Zuflucht in Situationen der Frustration und Angst und in guten Zeiten zum Instrument der alltäglichen Konversation mit Gott. Die heutige Predigt in der Sonntagsmesse (24.07.2016) zu Lukas 11:1-13 erinnerte mich daran wie wichtig es ist das „Gespräch“ mit Gott zu suchen.
Und der Gedanke daran, nicht bloß nur „zu beten“ sondern mit Gott so zu reden als wäre Er der gute Freund den ich immer anrufen kann, zu jeder Tageszeit, der mir immer zuhört ganz gleich wie oft ich Geschichten wiederhole, der mir immer Antwort gibt wenn ich Fragen habe, macht das Gebet zu etwas ganz besonderem – es macht das Gebet zur Beziehung.
Oft genug hören wir in den Heiligen Messen oder Katechesen wie wichtig es ist die Beziehung zu Gott aufzubauen, aufrecht zu erhalten und stets zu vertiefen, doch wenn wir ehrlich sind, ist es im Tumult des Alltags oft schwierig. Tumult ist eben lauter als das leise Flüstern Gottes im Wind oder die „unscheinbaren“ Zeichen für unsere Gebete in den Dingen zu deuten die wir sehen und erleben. Und so geht das Leben weiter und Gott rutscht im „Prioritäten-Ranking“ immer weiter nach hinten. Ohnedass wir es merken agieren wir plötzlich immer mehr nach unserem eigenen (Bauch-)Gefühl und finden uns niedergeschlagen wieder wenn Situationen Überhand gewinnen und wir uns ohnmächtig fühlen. Und dann fällt es uns wieder ein: „Lieber Gott, ich brauche unbedingt deine Hilfe…“
Kennt ihr diese Situation? Für mich ist diese Situation immer wieder ein AHA-Erlebnis. Aber zum Glück ist die Barmherzigkeit Gottes so groß, dass er mich immer wieder willkommen heisst und mich immer wieder daran erinnert, dass das Gebet das Werkzeug ist um meine Beziehung zu Ihm weiter aufzubauen und um Ihn immer besser kennen zu lernen.
Um dies zu untermauern will ich ein ganz banales Alltagserlebnis aus meinem Leben teilen, das mich sehr an meine Beziehung zu Gott erinnert hat:
Ich habe 3 Orchideen in meiner Wohnung. Diese Orchideen waren ursprünglich für mein Büro gedacht, doch war die Raumluft anscheinend so schlecht, dass innerhalb kürzester Zeit alle Blüten abgefallen waren und meine Bürokollegin und ich in unserer Verzweiflung entschieden haben, dass ich sie „zum Sterben“ mit nach Hause nehme und anschließend entsorge. Ich stellte sie ans Fensterbrett und redete mit ihnen (da ich in irgendeinem Artikel gelesen hatte dass das Reden den Pflanzen gut tut). Ich beobachtete jede der 3 Orchideen (Ambie, Grace und Delia – ja sie haben auch Namen!) über Monate, begrüßte sie jeden morgen, verabschiedete mich und bemerkte nach und nach wie die grünen Blätter immer mehr wurden, neue Blüten aber ausblieben. Dennoch blieb ich konsistent in meinen Gesprächen mit ihnen, erzählte ihnen wie es mir ging, fragte sie wie es ihnen geht und zu meinem Erstaunen begannen sie vor etwa einem Monat Knospen zu tragen, welche nach und nach aufblüh(t)en! Und nun habe ich ein Fensterbrett voller blühender Orchideen, von denen ich anfänglich gedacht habe, dass sie bereits „tot“ waren.
In den Monaten in denen ich mit den Orchideen redete und sie versorgte baute ich langsam eine Beziehung zu ihnen auf, ich wusste, wann ich sie gießen musste, ob ihnen das offene Fenster gut tat oder ob es ihnen zu kalt wurde und entwickelte scheinbar auch ein Gefühl dafür an welchem Fensterbrett sie sich am wohlsten fühlten. In diesem Erlebnis spiegelt sich die Dynamik meiner Beziehung zu Gott wider und ich realisierte für mich:
– Meine Beziehung zu Gott kann nie „tot“ sein, ganz gleich wie lange ich Gott den Rücken zukehre und nicht mit Ihm rede.
– Das Gebet ist das wichtigste Werkzeug um eine Verbindung und so eine Beziehung mit Gott aufzubauen und Gott kennenzulernen.
– Je konstanter ich im Gebet bleibe, umso zuversichtlicher kann ich sein, dass ich Antwort erhalte. (auch wenn mir die Antwort nicht gefallen mag)
– Je tiefer meine Beziehung zu Gott ist umso eindeutiger sehe und höre ich die Antworten zu meinen Gebeten.
– Meine Beziehung mit Gott zu führen ist wie eine Pflanze zu pflegen und zu halten, mit viel Zuwendung, vielen Gesprächen, ist eine Pflanze in der Lage die schönsten Blüten/Früchte zu tragen und ihre volle Schönheit auszuleben und zu präsentieren.
– Mein Leben mit Gott in meiner Mitte ermöglicht mir ein schönes und erfülltes Leben zu führen.
Weiters realisierte ich, dass nur wenn ich Gott kenne, ich mein wahres Ich kennenlernen kann und so meine Sehnsüchte und Wünsche, die mir von Gott im tiefsten Inneren meines Herzens mitgegeben wurden. (M)Ein Leben mit Gott in der Mitte ist (m)ein erfülltes Leben.
Dieses Erlebnis lässt mich mit einem besonderem Bewusstsein zum Weltjugendtag reisen, nämlich mit dem Bewusstsein, dass die kommende Woche ein Angebot Gottes ist meine Beziehung zu Ihm zu vertiefen. Lieber Gott, ich bin bereit.
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